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Demonstration in Plauen

Schulstreik gegen die Wehrpflicht

Am 5. Dezember 2025 gingen einige Schüler:innen in Plauen auf den Theaterplatz — im Rahmen eines bundesweiten Aufrufs zu einem Schulstreik gegen die Wehrpflicht. Initiiert wurde die Demonstration von Schüler:innen des Diesterweg-Gymnasiums, formell angemeldet war sie durch die Linksjugend. Etwa zwei Dutzend Teilnehmer:innen waren vor Ort und zeigten Haltung: Die Schüler:innen wollten ein Zeichen gegen die zunehmende Militarisierung und mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht setzen.

Mit Schildern und klaren Botschaften protestierten sie: „WIR STREIKEN GEGEN DIE WEHRPFLICHT — Wir gehen nicht in den Krieg!“, „KRIEGSWAHN STOPPEN!“, „THE POWER OF THE PEOPLE IS STRONGER THAN THE PEOPLE IN POWER“,„a head full of fears has no space for DREAMS — PS: PEACE IS CHEAPER“. Für viele der beteiligten Jugendlichen war klar: Schule und Zukunftsperspektiven dürfen nicht hinter einer militärischen Pflicht zurückstehen.

 

Aktuelles zum Wehrdienstgesetz

Parallel zum Schulstreik am 5. Dezember verabschiedete der Deutscher Bundestag das Wehrdienst-Modernisierungsgesetz — ein neuer rechtlicher Rahmen, der das bis 2011 ausgesetzte System der allgemeinen Wehrpflicht wieder weitgehend modernisieren soll. 

  • Die allgemeine Wehrpflicht inklusive Musterung war seit dem 1. Juli 2011 ausgesetzt.

  • Mit dem neuen Gesetz soll ab dem 1. Januar 2026 wieder eine Erfassung junger Erwachsener beginnen — per verpflichtendem Fragebogen: Alle 18-Jährigen erhalten eine Anfrage zur Wehrdienst-Bereitschaft. Männer müssen diesen zurücksenden, Frauen können freiwillig teilnehmen.Eine verpflichtende körperliche Musterung der Männer ist geplant ab 1. Juli 2027.

  • Der Dienst selbst ist bis auf Weiteres als freiwillig konzipiert — das Gesetz legt Mindestdienstdauer, Vergütung und Reservisten-Ziele fest.

  • Gleichzeitig enthält das Gesetz jedoch einen Mechanismus für eine mögliche „Bedarfswehrpflicht“: Sollte die freiwillige Beteiligung nicht ausreichen, könnte mit Zustimmung des Bundestages wieder eine verpflichtende Einberufung gestartet werden. 

Mit anderen Worten: Die Wehrpflicht ist aktuell formal ausgesetzt — aber der Weg zurück zu einer gesetzlichen Pflicht ist mit dem neuen Gesetz vorbereitet. Der Einstieg erfolgt über Registrierung, Musterung und Freiwilligkeit; eine Rückkehr zur Pflicht wäre aber unter bestimmten Bedingungen möglich.

Abschließend

Der Schulstreik gegen die Wehrpflicht am 5. Dezember 2025 auf dem Theaterplatz zeigt die wachsende Sorge vieler Jugendlicher angesichts der geplanten Rückkehr zu einem „neuen Wehrdienst“. Für die Teilnehmenden ging es um Selbstbestimmung und Mitbestimmung über ihre Zukunft. Ihr Engagement verdient Respekt. Dieser Streik war ein deutliches Statement.



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